Jahrhundertfeier 1913

Zur Jahrhundertfeierjahr der Befreiungshalle 1913 gab es eine Vielzahl von Reklame- und Werbemarken in Kelheim.

Veranstaltungen

Die Befreiungshalle wurde auch auf Reklame-marken anderer Städte verwendet, so bei der Briefmarkenausstellung 1933 in Aschersleben.

Kleine Einführung in die Philatelie

Briefmarken, Werbe- oder Reklamemarken, Produkt- oder Tourismusmarken,... - ich versuche kurz die unterschiedlichen Begrifflichkeiten zu klären:
Briefmarken dienten der Freimachung von Briefen und Paketen. Reklamemarken fanden im Unterschied dazu Verwendgung zum Verschließen oder auch einfach nur zur Verzierung von Briefen. 

Für die Hersteller dieser meist hübschen Marken war das eine gute Möglichkeit für ihre Produkte zu werben. Aber es gab und gibt nicht nur reine Reklamemarken, die für bestimmte Produkte werben, sondern es existieren auch Anlassmarken, Siegelmarken, Weihnachtsmarken, Spendenmarken, Militär- und Propagandamarke, Wohltätigkeits- und Veranstaltungsmarken, die ebenfalls private Firmen, Vereine, Parteien aber auch staatliche Institutionen herausgaben. Auch sie besitzen keinen postalischen Wert. Aber die Briefschreiber klebten sie dennoch gerne zur Verschönerung auf ihre Briefe drauf.

All dies Marken ohne Postwert bezeichnen viele auch als Vignetten oder im englischen als Poster Stamps. Die hohe Zeit dieser Marken war wohl 1890 - 1920. In der Blütezeit von 1900 - 1914 gab es sogar mehr Reklamemarken- als reine Briefmarkensammler. Das nicht zu Unrecht, denn viele dieser Marken tragen wunderschöne Motive. Alleine in Deutschland wurden nach Schätzungen bis 1913 mehr als 50.000 verschiedene Ausgaben gedruckt.

Nach dem Krieg gab es wieder eine lange Flaute. In den fünfziger und sechziger Jahren erlebt die deutsche Werbung den absoluten Tiefpunkt ihrer Geschichte. Trotzdem überlebte die Reklamemarke auch diese trostlose Zeit in Form der Gelegenheitsmarke. Zu Ausstellungen und anderen Anlässen erschienen regelmäßig Marken. Die Firmenwerbung wird erst in den siebziger Jahren wieder kreativ. Und da erlebt auch die Reklamemarke, wenn auch in veränderter Form, eine neue Blüte.
Die meist großformatigen Aufkleber, die in den letzten Jahren von fast allen größeren Firmen herausgegeben und zum Zwecke der Werbung verteilt werden, sind nichts anderes als die mutierten Enkel der Reklamemarken, künstlerisch wohl etwas verarmt, aber trotzdem von ungebrochener Lebenskraft und, wie damals, wieder von jung und alt gesammelt.

Das Sammeln von Reklamemarken wird als Erinnophilie bezeichnet. Alle Daten und Fakten sind von nachstehender Quelle entnommen: http://sammler.com/bm/reklamemarken.htm

Quelle: Tobias Kürzl